Neues vom Fall Wilstedt: Petitionsübergabe im Bundesgesundheitsministerium

14. Dezember 2024

Es hätte wohl niemand gedacht, dass wir so weit kommen – am allerwenigsten ich selbst.

Am 11.12. haben wir unsere innn.it-Petition #zuhauseretten an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach übergeben. Mit der Petition und unserer Öffentlichkeitsarbeit kämpfen wir für das Bleiberecht von 10 Menschen aus Kolumbien. Sie kümmern sich im Pflegeheim Haus Wilstedt, Niedersachsen, als Pflegekräfte und im Betrieb um die schwer demenzkranken Bewohnerinnen und Bewohner, zu denen auch meine Mutter gehört.

„Ausländische Pflegekräfte sind bei uns mehr als willkommen, weil wir auf sie angewiesen sind und auch sehr gute Erfahrungen mit ihnen machen“, sagte Lauterbach vor der Presse. Er wolle daher alles möglich machen, was rechtlich erlaubt sei. Im Gespräch mit ihm war deutlich zu spüren, dass er unsere Lage versteht.

Das hat mir Hoffnung gegeben, dass die Menschen, die in Kolumbien von Gewalt und Tod bedroht sind, werden bleiben können. Dass auch meine Mutter und die anderen Menschen, die in Haus Wilstedt ein letztes Zuhause gefunden haben, dieses werden behalten können.

Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung: Nach so viel Einsatz auch gehört zu werden hat mein Selbstwirksamkeitsgefühl sehr gestärkt! Und darum: Wenn ihr eine Notlage erkennt, werdet aktiv, gebt nicht auf. Das ist auch deswegen wichtig, weil nur so ein Fall wie unserer auch überregional wahrgenommen werden kann.

Danke an alle, die uns unterstützt haben:

die Menschen, die unsere Petition unterschrieben haben, die Betroffenen, die sich vor der Kamera den Fragen der Presse gestellt haben, diejenigen, die bei der Übergabe dabei waren, Gisela, die als Journalistin einen Profiblick auf meine Pressemitteilungen geworfen hat, die Journalistinnen und Reporter, die uns angehört und berichtet haben, den Bundesgesundheitsminister, den wir nach einem Posting auf X zu unserem Fall beim Wort nehmen konnten und der sich einsetzen will, das Team der gemeinnützigen und spendenbasierten Petitionsplattform innn.it, das uns so großartig unterstützt hat, Prominente und Influencer, die unser Anliegen auf Social Media ernst genommen und ihm Reichweite gegeben haben, last not least meine Schwestern, ohne die sowieso gar nichts ginge.

Es wäre wunderbar, wenn wir durch unseren Einsatz nicht nur für den Einzelfall Wilstedt etwas erreichen. Im Laufe der letzten Wochen habe ich von immer mehr Fällen bundesweit gehört, die aufgrund des geltenden Asylrechts, der Abschiebepolitik und dem Arbeitskräftemangel in Not geraten. Es muss sich grundlegend etwas ändern, damit Menschen ihr sicheres Zuhause in diesem Land behalten können – und das ganz unabhängig davon, ob sie als „nützlich“ betrachtet werden.

Wenn ihr auch der Meinung seid, dass die 10 Mitarbeitenden aus dem Pflegeheim nicht nach Kolumbien abgeschoben werden dürfen, weil dann sie und die 48 Bewohnerinnen und Bewohner ihr sicheres Zuhause verlieren, kann unsere Petition übrigens nach wie vor unterschreiben.

An dieser Stelle: Bitte unterstützt innn.it mit Spenden – so ist Veränderung möglich!

 

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