Reisen

15. Februar 2023

Ich bin gern unterwegs. Und wär’s wohl die ganze Zeit, wenn ich meine Wahlheimat Berlin nicht so liebte. Hier gibt’s auch viel zu entdecken, und wann immer ich kann, unternehme ich Ausflüge mit Apps wie „About Berlin“ oder Tagestouren nach dem Buch Verborgenes Berlin.

Auch am Anfang meines Buches Mein Leben in drei Kisten steht eine Indienreise. In Bild, Ton und Witz haben Petra Nadolny und ich sie in einem Blog festgehalten. Damals bin ich noch geflogen, nicht allzu lang danach habe ich aus Umweltgründen beschlossen, nicht mehr zu fliegen.

Seither merke ich, wie viele Traumziele um die Ecke liegen. Petra und ich sind etwa wieder auf Tour gewesen, einmal etwa entlang der Oder-Neiße-Radstrecke. Im Bild zu diesem Beitrag sind wir in Görlitz zu sehen, die größte Stadt der Niederlausitz – ein architektonisches Schatzkästchen direkt an der deutsch-polnischen Grenze. Mit mehr Glück als Planung sind wir dort im Sommer 2019 mitten in der Theaterfestivalsaison angekommen. Unbedingt empfehlenswert!

Wenn ich auf Lesereise bin, meine Familie und Freunde besuche, fahre ich im Normalfall mit der Bahn. Bisher bin ich noch fast überall ohne Auto hingekommen, auch wenn’s mal einen Tick länger dauert. Die letzte Meile überwinde ich sehr bequem mit dem Faltrad.

Ich fahre auch deswegen so gerne Zug, weil ich da immer viele interessante Menschen treffe – unter anderem einen Pomologen, eine Pensionärin, die als Fachfrau die Sanierung einzelner DDR-Werke im »Chemiedreieck« mit abgewickelt hat, und auch Menschen, mit denen ich später zusammen Demos besucht habe.

Das Fahrrad ist jedoch für mich – wann immer es sich machen lässt – das beste Fortbewegungsmittel. Natürlich bin ich meilenweit davon entfernt, zur Radfahrerin des Jahres gekürt zu werden oder das Sechstagerennen zu gewinnen. Aber Radfahren erholt mich einfach sofort: Sobald mein Hintern den Sattel berührt, bin ich im Urlaub. Gemächlich beim Dahinzuckeln über Feldwege zu sehen, wie sich der Weizen im Wind wiegt, die frische Luft zu atmen, das Geräusch der Reifen auf dem Radweg – das ist (auch wenn ich mich rein pflanzlich ernähre) ein Leben im Buttergang.

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